Eigentlich willst Du doch einfach nur guten Kaffee trinken. Doch die Regale im Laden stehen voll mit Kaffee. Und Dir scheint es, als gibt es tausend Kaffee Sorten. Tatsächlich gibt es viele verschiedene Arten von Kaffeebohnen und Kaffeeprodukten. Worauf Du beim Kaffee kaufen achten solltest und welche Kaffee Sorte die richtige für Dich ist, erfährst Du hier.
Inhaltsverzeichnis
- Definition und Begriffsklärung
- Kaffeeart vs. Kaffeesorte
- Kaffeesorten auf dem Weltmarkt
- Arabica
- Robusta
- Liberica
- Excelsa
- Maragogype
- Welche Kaffee Sorten sind am besten für Cold Drip Kaffee geeignet?
- Kaffeeanbauländer
- Kaffeepflanze und Kaffeefrüchte
- Wie entsteht Kaffee?
- Kaffeeaufbereitung
- Reinigen, Schälen und Verlesen
- Rösten
- Wie kommt der Kaffee nach Europa?
Definition und Begriffsklärung
Die zwei wichtigsten Kaffeearten sind Arabica-Kaffee (Coffea arabica) und Robusta-Kaffee (Coffea canephora). Ein Großteil aller Kaffee Sorten wird aus diesen beiden Kaffeearten gewonnen: Gemeinsam machen Arabica- und Robusta-Bohnen etwa 98 % des weltweiten Kaffeehandels aus. Allerdings gibt es darüber hinaus auch weitere Kaffeesorten. Als optimale Cold Drip Kaffee Sorte gilt neben Arabica-Kaffee beispielsweise auch der Maragogype-Kaffee.
Übrigens werden alle Kaffee-Sorten zunächst aus Kaffeebohnen gewonnen. Diese wachsen nur an Pflanzen, die zur Familie der Kaffeegewächse (Lat. Rubiaceae) gehören. Kaffeebohnen sind die Kerne ihrer Früchte, der Kaffeekirschen.
Kaffeeart vs. Kaffeesorte
Es ist zunächst wichtig zu verstehen, dass es zwischen Kaffeesorte und Kaffeeart einen nennenswerten Unterschied gibt: Fast alle Kaffee Sorten, die Du auf dem Markt erwerben kannst, gehen auf nur zwei Kaffeearten zurück: Arabica und Robusta. Weltweit gibt es nur etwa 100 verschiedene Kaffeearten. „Kaffeeart“ bezeichnet dabei eine botanisch eigenständige Pflanzenart. Allerdings kann man aus jeder Kaffeeart viele verschiedene Kaffeesorten gewinnen. Also ist die Kaffeeart biologisch festgelegt, nicht aber die Sorte.
Denn welche Kaffeesorte beeinflussen externe Faktoren nach der Ernte. Die Kaffeesorte legt also der Mensch fest, indem er sie auf die eine oder andere Weise behandelt und bearbeitet. Zu den Faktoren, die die Kaffeesorte bestimmen gehören unter anderem die Kaffeeaufbereitung und die Röstung. Entsprechend gibt es auf dem Weltmarkt tatsächlich fast unzählbar viele Kaffeesorten.
Kaffeesorten auf dem Weltmarkt
Was gibt es eigentlich alles für Kaffeesorten? Während es weltweit fast unzählige Kaffeesorten gibt, sind die beiden wichtigsten Kaffeearten Arabica- und Robusta-Kaffee. Die Arabica-Kaffeebohne ist hierbei mit ca. 70% des globalen Kaffeehandels klarer Marktführer. Gefolgt wird sie von Robusta-Bohnen mit ca. 30 % Anteil am Weltmarkt für Kaffee.
Ein sehr kleiner Marktanteil – etwa 1-3 % – verteilt sich auf alle anderen Kaffeearten. Davon nehmen zum Beispiel die Kaffeebohnen Liberica, Excelsa oder die Kreuzzüchtung Maragogype einen relativ wichtigen Teil ein.
Arabica
Der beliebte Arabica-Kaffee hat viele Namen. So ist Coffea arabica auch unter dem Namen Bergkaffee oder Javakaffee bekannt. Arabica ist die wirtschaftlich bedeutendste Kaffee Sorte. Diese Kaffeebohne empfehlen wir Dir besonders als Cold Drip Kaffee Sorte.
Arabica-Kaffee wird hauptsächlich in Indien, Lateinamerika, Ostafrika sowie Papua-Neuguinea angebaut. Dies liegt daran, dass alle für Arabica-Pflanzen idealen Anbaugebiete zwischen dem nördlichen und dem südlichen Wendekreis liegen. Kaffee findet in Äquatornähe optimale Klimabedingungen.
Allgemein ist die Arabica-Pflanze sehr empfindlich und anfällig etwa für Krankheiten und Wetter. Sie wird vorwiegend im Hochland angebaut. Dafür eignet sich am besten eine Höhenlage von ca. 600 bis 1.200 Metern über dem Meeresspiegel. Ideal sind allerdings Lagen über 1.000 Höhenmetern. Gerade wegen dieser hohen Lagen wachsen Arabica-Kaffeebohnen relativ langsam. Die übliche Reifezeit einer Arabica-Kaffeekirsche liegt zwischen 9 und 11 Monaten.
Arabica gilt als die erlesenste Kaffeeart. Die meisten Spitzenkaffees bestehen daher aus puren Arabica-Bohnen. Jedoch steht der Name “Arabica” nicht automatisch für hohe Qualität: nur circa 5 % aller geernteten und verarbeiteten Arabica-Bohnen sind tatsächlich qualitativ hochwertig. Die gute Qualität spiegelt sich meist im Preis wieder.
Die Bohne des Arabica-Kaffee hat mit 12 Milligramm Koffein pro Gramm Trockengewicht einen geringeren Koffeingehalt, als die Robusta-Kaffeebohne.
Arabica – Geschmack und Aroma
Wegen ihres edlen Geschmacks ist die Bohne des Arabica-Kaffees außerordentlich beliebt. Kaffee aus Arabica-Bohnen beschreiben Kenner als ausgewogen, fruchtig und komplex. Außerdem schmeckt Arabica mild, weich und weist eine feine Säure auf.
Diese vielfältigen Aromen einer Arabica-Bohne bringst Du am besten durch die Handfiltermethode oder im Cold Drip Kaffee-Verfahren zum Vorschein.
Robusta
Der Robusta-Kaffee (Coffea canephora) ist auch als Tiefland-Kaffee bekannt. Im Gegensatz zur empfindlichen Arabica-Pflanze ist der Robusta-Strauch wesentlich kräftiger. Er setzt sich besser gegen hohe Feuchtigkeit, Hitze oder Krankheiten durch.
Robusta-Kaffee wird hauptsächlich in Indonesien, Uganda, Vietnam und Westafrika angebaut. Er kommt jedoch auch in Brasilien und Indien vor. Wie der Name Tiefland-Kaffee bereits verrät, gedeihen Robusta-Kaffeepflanzen am besten in Lagen zwischen 300 und 800 Meter über dem Meeresspiegel.
Bei Coffea canephora ist die Reifezeit mit etwa 6 Monaten relativ kurz. Entsprechend trägt sie mehr und schneller heranreifende Früchte, als die Arabica-Pflanze. Aus diesem Grund können Robusta-Bohnen mehrfach jährlich geerntet werden.
Robusta – Geschmack und Aroma
Im Geschmack ist die Robusta-Kaffeebohne holzig bis erdig. Außerdem ist Robusta-Kaffee allgemein bitterer und besitzt weniger Aromen als Coffea arabica. Trotzdem erfreut er den Gaumen mit einem vollen Körper. Außerdem enthalten Robusta-Bohnen weniger Kaffeeöle. Das sorgt für eine bessere Crema. Daher wird Robusta-Kaffee besonders gerne für die Zubereitung von Espresso verwendet: entweder pur oder als Blend mit Arabica-Kaffee.
Im Übrigen liegt der Koffeingehalt der Robusta-Bohnen bei etwa 2-4 %. Das ist etwa doppelt so viel wie bei Arabica-Bohnen. Damit ist er etwas zu hoch, um eine ideale Cold Drip Kaffee Sorte zu sein.
Liberica
Die Liberica-Kaffeebohne (Coffea liberica) ist weniger bekannt und verbreitet. Sie wird hauptsächlich in Westafrika angebaut: Vor allem Liberia und Sierra Leone sind wichtige Liberica-Anbaugebiete. Allerdings wächst Liberica-Kaffee auch in Teilen Südostasiens wie beispielsweise Indonesien, den Philippinen oder Vietnam. Coffea liberica ist sehr ertragsreich und wenig anfällig gegenüber Parasiten.
Im Vergleich zu den verbreiteteren Kaffeesorten enthält die Liberica Bohne mehr Koffein, allerdings weniger Zucker und Saft. Daher halten manche Kritiker sie für weniger publikumsfähig oder gar minderwertig. Diese Einschätzung ist wohl ein Grund dafür, warum die Liberica-Kaffee so selten ist. Reinen Liberica Kaffee zu kaufen ist daher ein schwieriges Unterfangen.
Liberica – Geschmack und Aroma
Weil die Früchte der Liberica-Kaffeepflanze von Natur aus wenig Saft und Zucker enthalten, schmeckt der Liberica-Kaffee besonders herb. Jedoch zeichnet sie ein vergleichsweise hoher Koffeingehalt aus.
Beim Geschmack des Liberica-Kaffee scheiden sich die Meinungen: manche finden ihn holzig, andere hingegen eher rauchig-fruchtig. Gerade in Blends mit anderen Sorten kann Liberica Kaffee ein ganz besonderes Geschmackserlebnis bieten.
Excelsa
Vergleichsweise unbekannt ist auch die Excelsa Kaffeebohne. Sie kommt ursprünglich aus der Region des Tschadsees in Westafrika. Heute wächst sie auch in Teilen Südostasiens. Eine Besonderheit der Excelsa-Pflanze ist, dass sie extrem robust ist. Daher widersteht sie auch langanhaltender Trockenheit.
Excelsea ist eine sehr ertragsarme Kaffeesorte. Aus diesem Grund macht sie nur etwa 1% des Handels auf dem Weltmarkt für Kaffee aus. Trotzdem – oder gerade deshalb – ist Excelsea-Kaffee ein echtes Juwel für Kaffeefans.
Excelsa – Geschmack und Aroma
Geschmacklich kann man den Excelsea-Kaffee als vollmundig und stark beschreiben. Trotz des hohen Koffeeingehalts ist das Aroma des Excelsea übrigens mild, leicht süßlich und besonders fruchtig.
Maragogype
Dieser Kaffeestrauch ist als sehr erfolgreiche Kreuzung aus der Arabica und der Liberica Bohne entstanden. Maragogype-Kaffee findet sich vornehmlich in Zentralamerika (Mexiko, Nicaragua).
Maragogype – Geschmack und Aroma
Der aus Maragogype-Bohnen zubereitete Kaffee ist besonders säurearm und mild. Infolgedessen ist die Maragogype-Kaffeesorte sehr magenschonend. Auch aus diesem Grund eignet sie sich besonders als Cold Drip Kaffee Sorte genau wie auch für Filterkaffee oder die French Press. Außerdem kannst Du Maragogype für einen besonders milden Espresso mit geringem Koffeingehalt verwenden.
Cold Drip Kaffee Sorte
Welche Kaffee Sorte eignet sich denn nun ganz besonders, wenn Du Cold Drip Kaffee machen möchtest? Ganz einfach! Du kannst für Cold Drip Coffee oder auch Cold Brew Coffee einfach Deinen Lieblingskaffee verwenden. Als Richtwert gilt: Zerkaue eine einzelne Bohne. Wenn sie weder bitter, noch sauer oder sonst irgendwie unangenehm schmeckt, hast Du bereits die perfekte Cold Drip Kaffee Sorte gefunden.
Allgemein können wir Dir aus Erfahrung für Deinen Cold Drip Kaffeesorten mit mildem Aroma und geringer Säure empfehlen. Als Cold Drip Kaffee Sorten sind aus unserer Sicht besonders Arabica und Maragogype Kaffeebohnen geeignet.
Neben der richtigen Kaffeesorte ist jedoch am Wichtigsten, dass Dein Kaffee möglichst frisch geröstet und gemahlen ist. Auch der Mahlgrad beeinflusst natürlich den Geschmack Deiner Cold Drip Kaffee Sorte.
Kaffeeanbauländer
Du fragst Dich schon länger: “Wo wachsen Kaffeebohnen eigentlich?”, “Wo kommt der Kaffee her?” und “Welches Land produziert am meisten Kaffee?” Inzwischen weißt Du, dass Kaffee am besten rund um den Äquator wächst. Für alle, die wissen wollen, wo genau, haben wir eine Liste mit den 20 wichtigsten Kaffeeanbauländern zusammengestellt. Zur besseren Übersicht sie sie nach der jährlichen Exportmenge gestaffelt. Also von viel Export nach weniger:
- Brasilien
- Vietnam
- Kolumbien
- Indonesien
- Äthiopien
- Honduras
- Indien
- Peru
- Guatemala
- Uganda
- Mexiko
- Laos
- Volksrepublik China
- Nicaragua
- Elfenbeinküste
- Costa Rica
- Philippinen
- Papua-Neuguinea
- Tansania
- Madagaskar
Diese Liste eignet sich im Übrigen auch hervorragend, wenn Du nach Urlaubszielen mit gutem Kaffee suchst. 😉
Kaffeepflanze und Kaffeefrüchte
Der botanische Oberbegriff der Kaffeepflanze lautet „Coffea“. Die Coffea-Pflanzen sind im Grunde genommen niedrige Bäume bzw. Sträucher. Kaffee wird in der Regel in Mischkultur mit anderen Pflanzen, Bäumen und Sträuchern angebaut. Dies passiert unter anderen, um die Kaffeepflanzen vor der Sonne zu schützen oder Schädlinge fernzuhalten.
Die Früchte der Kaffeepflanze heißen übrigens Kaffeekirschen. Der Name kommt vermutlich daher, dass sich die reifen Früchte rot färben ‒ genau wie ihre Namensvettern an den heimischen Obstbäumen. In einer Kaffeekirsche befinden sich meist zwei Kaffeebohnen, manchmal auch nur eine. Kaffeebohnen sind die Kerne der Kaffeekirsche.
Wie entsteht Kaffee?
Verschiedene Kaffeesorten entstehen, wenn man nach der Ernte unterschiedliche Verfahren und Techniken anwendet. Im Folgenden zeigen wir Dir, wie Kaffee entsteht und welchen Einfluss der Mensch darauf hat.
Kaffeeaufbereitung
Nach der Kaffeeernte findet die sogenannte Kaffeeaufbereitung statt. Beim Aufbereiten werden die Fruchthaut und das Fruchtfleisch der Kaffeekirsche soweit wie möglich entfernt, bis nur noch der Kern – die Kaffeebohne – übrig ist.
Dabei gibt es zwei Varianten: Die Kaffeeaufbereitung kann trocken oder nass erfolgen. Robusta-Kaffee wird, genau wie äthiopischer und brasilianischer Arabica-Kaffee, in der Regel trocken aufbereitet. In den meisten anderen Anbaugebieten wird Arabica-Kaffee jedoch vorwiegend nass aufbereitet.
Welche Aufbereitungsmethode Kaffeebauern für ihren Kaffee wählen, hängt zunächst vom Klima und Wasservorkommen vor Ort ab. Genauso wichtig sind auch die geschmacklichen Faktoren. Man kann nicht pauschal sagen, dass nass oder trocken aufbereiteter Kaffee qualitativ hochwertiger ist. Am Ende spricht die Kaffeesorte und damit das Ergebnis für sich.
Übrig bleibt nach der Aufbereitung schließlich das, was wir als grüne Kaffeebohnen kennen: der Rohkaffee.
Reinigen, Schälen und Verlesen
Nach der Aufbereitung sind die Kaffeebohnen noch immer vom sogenannten Pergamenthäutchen umgeben. Daher wird Kaffee in diesem Stadium der Aufbereitung als „Pergamentkaffee“ bezeichnet. Beim Reinigen und Schälen entfernt man das Pergamenthäutchen und – soweit möglich – auch das Silberhäutchen von der Kaffeebohne.
Zum Schluss findet die Verlesung des Kaffees statt. Die Bohnen werden nach Qualität und Größe sortiert. Das geschieht entweder maschinell oder von Hand. Übrig bleibt der sogenannte Rohkaffee oder grüner Kaffee.
Rösten
Um Rohkaffee genießbar zu machen, werden die Kaffeebohnen geröstet. Dazu erhitzt man beim Röstvorgang getrockneten Kaffeebohnen. Hierbei durchlaufen die Bohnen verschiedene physikalische und chemische Prozesse. Diese wiederum beeinflussen stark die Aroma-, Farb- und Geschmacksbildung.
Die Temperaturen beim der traditionellen Kaffeeröstung variieren. Sie liegen anfangs bei 60 °C und gegen Ende des Röstvorgangs bei bis zu 250 °C. Beim sogenannten Industrie-Röstverfahren werden die Kaffeebohnen sogar bei Temperaturen von bis zu 550 °C geröstet. Dieses Verfahren sorgt dafür, dass die Bohnen schneller fertig geröstet sind.
Auch die verschiedenen Röstzeiten haben Einfluss auf den Geschmack der Kaffeebohne. So wird Espresso mit 15-18 Minuten im Schnitt beispielsweise 3-8 Minuten länger geröstet, als “normaler” Kaffee.
Wie kommt der Kaffee nach Europa?
Der eine oder andere Kaffeetrinker mag sich diese Frage schon gestellt haben. Denn Kaffee wird ja in Regionen rund um den Äquator angebaut. Von dort ist der Weg nach Europa ziemlich weit. Daher wird Kaffee in der Regel auf dem Seeweg nach Europa transportiert. Grund für diese Transportweise sind die großen Mengen, in denen Kaffee gehandelt wird. Als größter Kaffee-Importhafen in Europa gilt übrigens der Hamburger Hafen. Deutschlands größte Kaffeemengen werden derweil sowohl in den Häfen Bremerhaven als auch Bremen umgeschlagen.